Permakultur will Lebensräume gestalten/schaffen für eine nachhaltige Zukunft und zwar für den Menschen und die Natur. Im Buch „Praxisbuch Permakultur – Das umfassende Handbuch für nachhaltiges Gärtnern“ * von Jessi Bloom und Dave Boehnlein, 2019 erschienen im Haupt-Verlag, geht es genau darum.
Die 5 Teile des Buches „Praxisbuch Permakultur„
Die Grundlagen
Im ersten Teil wird über die ethischen Richtlinien (für die Erde sorgen, für die Menschen sorgen, etc.), das systemische Denken (geschlossene Systeme, Nebenprodukte nutzen, etc.) und die Prinzipien (Elemente nutzen, die Mehrfachfunktionen haben, die Störranfälligkeit verringern, die Vielfalt vergrössern etc.) der Permakultur geschrieben. Im Weiteren beschäftigt man sich mit der Funktionsweise der Natur. Unter anderem werden ökologische Grundbegriffe wie Nische, Sukzession oder Biodiversität erklärt.
Der Gestaltungsprozess
Es braucht Zeit einen Permakulturgarten anzulegen. Da pflanzt man nicht schnell ein paar Pflanzen und fertig. Man fängt damit an sein Grundstück zu beobachten – die Landschaft zu lesen. Nach der Analyse und der Bewertung des Beobachteten, fängt man an ein Gestaltungskonzept zu entwerfen, das alle betroffenen Menschen, Tieren und Pflanzen berücksichtigt. Der Gestaltungsprozess im „Praxisbuch Permakultur“ ist in mehrere Schritte aufgeteilt, mit vielen Skizzen und Bildern unterstützt und von den beiden Gartenarchitektin Jessi Bloom und Permakultur-Lehrer und Berater Dave Boehnlein sehr gut beschrieben.
Permakultursysteme
Im dritten Teil des Buches werden die wichtigen Systeme der Permakultur wie Bodenfruchtbarkeit, Energie, Wasser, Abfall, Nahrungsproduktion sowie Nutz- und Wildtiere genauer betrachtet. Im Kapitel Boden zum Beispiel werden pH-Wert, Makro- und Mikronährstoffe, Bodenleben, den Umgang mit kontaminierten Böden, Kompostierungsmethoden und bodenverbessernde Maßnahmen inklusive passender Pflanzen vorgestellt. Im Kapitel Wasser, unser kostbares und lebenswichtiges Gut, werden Elemente vorgestellt, um das Wasser möglichst lange auf dem Grundstück zu halten. Bei den weiteren Systemen hat es ebenfalls eine Fülle an Ideen für Elemente wie Solar-Dörrgeräte, klimagerechtes Bauen, Waldgärten, Aquaponik und noch ganz viel mehr.
42 nützliche Pflanzen für die Permakultur
Im vierten Teil des Buches werden 42 Pflanzen vorgestellt, die sich gut für die Permakultur eignen. Bei diesen Pflanzen geht es nicht nur darum Früchte oder Gemüse zu liefern, sondern auch darum was eine Pflanze darüber hinaus noch kann, wie zum Beispiel Baumaterial liefern, Energielieferant sein, Unterschlupf für Tiere zu bieten, etc..
Unsichtbare Strukturen
Im fünften und letzten Teil des „Praxisbuches Permakultur“ werden die Möglichkeiten betrachtet, wie die Permakultur in der Wirtschaft und im sozialen Umfeld eingesetzt werden kann zum Beispiel in einem Gemeinschaftsgarten oder einer speziellen Fahrradgarage.
Fazit
Jessi Bloom und Dave Boehnlein zeigen im „Praxisbuch Permakultur“ umfassend wie man Lebensräume gestalten kann unter Berücksichtigung der Bewohner (Mensch und Tier) des Standortes und des Klimas. Dadurch, dass diese Gegebenheiten immer wieder anders sind kann kein Permakultur-System wie ein anderes sein. Was in diesem Buch deutlich durch die verschiedenen, den jeweiligen Gegebenheiten angepassten Elementen, gezeigt wird.
Auch für mein Permakultur Training, das ich im Moment (2019) absolviere, ist dieses Buch ein sehr hilfreiches Nachschlagewerk, aber auch eine grosse Inspirationsquelle. Ich kann es allen empfehlen, die die Permakultur näher kennen lernen möchten und auch denen die bereits etwas Erfahrung darin haben.
Ich wünsche euch viel Spass beim Lesen!
Herzlichst
(Dieses Buch wurde mir vom Haupt Verlag zur Rezension zur Verfügung gestellt)