Unser Junior erhält oft getragene Hosen. Es macht ihm (noch) nichts aus, wenn die hier und da etwas geflickt sind (ich gebe mir ja auch viel Mühe beim Flicken), Hauptsache er muss nicht einkaufen gehen. Aber jetzt brauchte er dringend eine neue Hose, weil er doch ein ganzes Stückchen gewachsen ist. Also habe ich ihm eine Jeans genäht. 

 

Jeans nähen vorne Fr Fadegrad

 

Stoff hatte ich ebenfalls zu Hause, was mich meinem Projekt „Lücken in mein Stofflager zu bringen“, wieder ein bisschen näher gebracht hat.

 

Das Schnittmuster ist von peek-a-boo. Es handelt sich um ein Hosen-Schnittmuster, das für Jungs und Mädchen geht. Diese Kinderjeans hat hinten einen verstellbaren Gummizug und vorne „nur“ eine verdeckte Reissverschluss-Attrappe, was das Nähen und auch das spätere Anziehen erleichtert. Dadurch ist es auch möglich, die Jeans etwas grösser zu nähen und später einfach den Saum herunter zu lassen und den Gummizug etwas zu lockern.

 

Jeans nähen seitlich Frau Fadegrad

 

Mit dieser Hose habe ich etwas für meine persönlichen Nachhaltigkeitsziele getan. Ich habe euch ja von meinen Zielen für dieses Jahr in diesem Blogbeitrag berichtet. Eine Jeans nähen, geht nicht einfach so schnell einmal nebenher, da braucht es ein bisschen Zeit.

 

Als mir letzte Woche ein Flyer von C&A in die Finger gekommen ist, konnte ich nur den Kopf schütteln (das ist etwas untertrieben). Diese Firma preist ihre nachhaltige Kleiderlinie an. Man sieht Kleider aus Stoffen, die aus Biobaumwolle oder recycelt sind. Zuerst finde ich es toll, bis ich den Preis von 25.– Franken für eine Damenjeans sehe. Ich habe mehrere Stunden an der Kinderjeans genäht, bio und recyclierte Stoffe sind ebenfalls etwas teurer und man weiss ja, dass die Kleidergeschäfte mindestens 50% des Verkaufpreises für sich behalten. Kann man wirklich so etwas als nachhaltig anpreisen, wenn man weiss, dass irgendwo jemand für fast kein Geld unter schlimmsten Umständen diese Hose genäht hat? Dazu wird einem weisgemacht, man tut etwas Gutes, wenn man diese Hose kauft. Ziel muss es doch sein weniger Kleider zu einem fairen Preis kaufen und diese auch länger tragen.

 

Was meint ihr dazu?

 

Herzlichst

 

 

 

 

Nähcamp

 

Im April findet das Nähcamp auf der Wasserfallen (Basel Land / Schweiz) statt. Infos und Anmeldung findet ihr hier.

 

Falls ihr weitere kreative Projekte sehen möchtet, schaut bei Creadienstag, Handmade on Tuesday oder Dienstagsdinge vorbei und lasst euch inspirieren.